Zwischen To-do und To-be
Viele Frauen in Führungspositionen oder der Selbstständigkeit kennen ihn gut: den ständigen inneren Antrieb, alles schaffen zu wollen. Immer verfügbar sein, immer stark sein, immer für andere da sein. Doch was, wenn genau dieser Anspruch zur Gefahr wird? In einem tiefgehenden Gespräch mit Coach Sonja Hradetzky beleuchten wir die unsichtbaren Muster, die viele Powerfrauen in den Burnout treiben – und wie der Weg zurück zu sich selbst aussehen kann.
Warum es oft die „Starken“ trifft
„Burnout passiert doch nur den Schwachen.“ Diese Annahme hält sich hartnäckig – und ist gleichzeitig ein großes Missverständnis. Sonja bringt es auf den Punkt: Es sind häufig gerade die leistungsstarken, ehrgeizigen und belastbaren Frauen, die glauben, alles im Griff zu haben, bis sie plötzlich nicht mehr können. Sie sind zur Anlaufstelle für alle geworden – im Job, im Alltag, in der Familie – und haben dabei verlernt, auf sich selbst zu hören.
Eine Klientin erzählte Sonja, ist sogar kontrolliert zusammengebrochen – erst noch den Jahresabschluss fertig machen und dann zusammengebrochen. So absurd es klingt: Viele Frauen funktionieren so lange, bis sie buchstäblich umfallen.
Die Rolle von Sozialisierung und Generationenmuster
Ein zentrales Thema, das sich wie ein roter Faden durch das Gespräch zieht, ist die Sozialisierung von Frauen. Viele von uns wurden mit Sätzen groß wie „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ oder „Sei stark, sei tüchtig“ – und haben nie gelernt, dass auch Nichtstun wertvoll sein darf. Selbstfürsorge? Egoistisch. Grenzen setzen? Schwäche. Bedürfnisorientierung? Luxus.
Sonja selbst wuchs mit einer Mutter auf, die sich nie etwas gegönnt hat, die immer nur funktioniert hat. Heute weiß sie: Das war kein individuelles Verhalten, sondern ein generationenübergreifendes Muster – das sie bewusst durchbrechen möchte. Für sich. Für ihre Klientinnen. Und für kommende Generationen.
Intuition statt Tunnelblick
Ein zentrales Learning im Gespräch: Der Zugang zur Intuition ist nur möglich, wenn wir aus dem Dauerstress herauskommen. Unser Nervensystem unterscheidet nur zwei Zustände – Entspannung oder Überlebensmodus. In letzterem sind wir taub für die feinen Impulse unserer inneren Stimme. Deshalb ist es so entscheidend, regelmäßig in die Ruhe zu kommen – sei es durch Meditation, Bewegung, Atmung oder andere Methoden.
Nicht jede Frau muss still meditieren. Sonja betont: Es braucht individuelle Zugänge, vor allem für Menschen mit ADHS oder einem sehr aktiven Geist. Manchmal reicht es schon, sich bewusst zu schütteln, zu tanzen oder eine Verbindung zu einem anderen Menschen aufzubauen – auch das reguliert unser Nervensystem und bringt uns zurück zu uns selbst.
Vom Kopf in den Körper
Wissen allein reicht nicht. Viele Frauen, die im Stress gefangen sind, lesen ein Buch nach dem anderen, laden Workbooks herunter – und setzen doch nichts um. Warum? Weil sie im Kopf bleiben. Weil es „nicht schnackelt“, wie Sonja so schön sagt.
Der Schlüssel liegt darin, die Verbindung zum Körper wiederherzustellen. Spüren, was in uns vorgeht. Fühlen, wann wir erschöpft sind. Erkennen, wann ein Nein fällig ist – und dann den Mut haben, es auszusprechen. „Ein Nein zu anderen ist ein Ja zu mir selbst“, sagt Sonja. Und fügt an: „An deinem Nein stören sich nur die, die vorher von deinem Ja profitiert haben.“
Es ist nie zu spät
Sonjas eigene Reise zeigt: Veränderung ist jederzeit möglich. Mit Mitte 40 kündigte sie ihren sicheren Job, probierte neue Wege aus – und fand in ihrer Berufung als Coach endlich das, was sie wirklich erfüllt. Heute begleitet sie Frauen, die feststecken, die ihre Lebendigkeit verloren haben, die aus dem Funktionsmodus aussteigen wollen.
Egal wie alt du bist, egal wo du gerade stehst – du kannst jederzeit neu beginnen. Du kannst lernen, dich selbst wieder zu fühlen. Du kannst den leisen Impulsen in dir folgen, bevor dein Körper irgendwann schreien muss.
Hör auf das Flüstern
Einer der kraftvollsten Sätze des Gesprächs war für mich:
„Listen to the whisper – don’t wait for the scream.“
Oder wie ich es formulieren würde: Wenn die Seele flüstert, hört der Kopf oft nicht hin. Also schickt sie den Körper vor. Und der tut irgendwann weh.
Nimm dich ernst. Nimm deine Bedürfnisse ernst. Und wenn du es alleine nicht schaffst – such dir Unterstützung. Du musst nicht perfekt sein. Du musst nur bereit sein, dir selbst zu begegnen.
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