Was bedeutet emotionale Freiheit wirklich?
Emotionen sind unberechenbar. Sie überfallen uns, halten uns wach, lassen uns impulsiv handeln oder lähmen uns. Doch was wäre, wenn genau diese Emotionen unsere größten Verbündeten sein könnten?
In dieser Episode des Seelenwege-Podcasts spreche ich mit Cornelia Leclerc – Emotionscoachin mit einer außergewöhnlichen Gabe: Sie hört Emotionen zu, erkennt ihre Botschaft und hilft anderen, sie als kraftvolle Begleiter wahrzunehmen.
Für Cornelia bedeutet emotionale Freiheit nicht, nie mehr zu fühlen – sondern nicht mehr im Gefühl gefangen zu sein. Wut darf da sein. Angst auch. Aber sie müssen nicht mehr die Kontrolle übernehmen. Denn wenn wir beginnen, mit unseren Emotionen statt gegen sie zu arbeiten, entsteht ein neues inneres Gleichgewicht – klar, ruhig und kraftvoll.
Der präfrontale Cortex – und warum deine Entscheidungskraft Pausen braucht
Wusstest du, dass dein Gehirn – genauer gesagt dein präfrontaler Cortex – nur eine begrenzte Anzahl an guten Entscheidungen pro Tag treffen kann?
Cornelia erklärt im Gespräch, dass unser Vorderhirn bei Dauerstress ermüdet. Das Ergebnis: Wir treffen impulsive Entscheidungen, verlieren Überblick und Zugang zu unserer Intuition. Deshalb ist bewusste Entspannung kein Luxus, sondern essenziell.
Einfache Tools, um das Gehirn zu resetten:
- Resonanzatmung: 4 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen
- Butterfly-Hack: Überkreuzte Armberührung (wie eine sanfte Selbstumarmung)
- Rückwärtszählen in 3er-Schritten: Ein Rechenimpuls, der das Gedankenkarussell unterbricht
Diese kleinen Übungen helfen, den präfrontalen Cortex wieder „anzuschalten“ – und mit klarem Kopf weiterzumachen.
Emotionen vs. Gefühle – eine unterschätzte Unterscheidung
Im Interview macht Cornelia eine spannende Differenzierung:
- Emotionen sind schnelle, intuitive Impulse – wie ein inneres Alarmsystem.
- Gefühle sind die verkörperte Wahrnehmung dieser Emotionen – z. B. ein Kloß im Hals, eine verkrampfte Schulter oder ein flaues Bauchgefühl.
Diese Unterscheidung hilft, besser mit sich selbst in Kontakt zu kommen. Denn manchmal denken wir, wir haben „zu viele Gefühle“ – dabei sind wir vielleicht nur ungeschult im Umgang mit dem, was in uns geschieht.
Funktional oder dysfunktional? Die Qualität deiner Emotionen erkennen
Cornelia spricht von funktionalen und dysfunktionalen Emotionen. Der Unterschied?
- Funktional: Die Emotion hilft dir, deine Grenze zu spüren, dich auszurichten oder zu schützen.
- Dysfunktional: Sie übernimmt die Kontrolle, führt zu Überreaktionen oder lähmt dich.
In ihrem Coaching zeigt Cornelia, wie man emotionale Reaktionen bewusst verändert – nicht durch Unterdrückung, sondern durch ein neues emotionales Erleben. Das Gehirn lernt durch diese Vorerfahrung: Ah, so kann es sich auch anfühlen! Und plötzlich sind neue Handlungen möglich.
Der Weg zur Emotionscoachin – eine Reise über Vertrauen
Cornelias Weg begann nicht im Coaching – sondern im Krankenhaus. Eine Operation zwang sie dazu, sich völlig fremden Menschen anzuvertrauen. Und diese Erfahrung der tiefen, bedingungslosen Fürsorge wurde zur Initialzündung. Sie spürte: Es gibt mehr als Funktionieren. Es gibt auch Gehaltensein.
Nach einer ersten Coaching-Ausbildung merkte sie schnell: „Das ist mir zu kopflastig.“ Sie suchte Tiefe, Körperbezug, emotionale Echtheit – und fand sie in der M-Trace-Ausbildung bei Dirk W. Eilert.
Heute kombiniert sie ihr tiefes Gespür mit fundierter Methodik – und liebt besonders die Wirksamkeit von Kurzzeit-Coachings, die manchmal schon nach einer Sitzung spürbare Veränderungen auslösen.
Cornelias Lieblingsemotion: Ärger
Manche Menschen fürchten ihren Ärger – Cornelia liebt ihn. Für sie ist er wie ein inneres Warnsystem, das sagt: Hier stimmt etwas nicht. Ärger hilft ihr, klar zu bleiben, Grenzen zu setzen und sich selbst treu zu sein – solange er nicht überschießt.
Und die schwierigste Emotion? Angst. Mit ihr steht sie noch in Beziehung, wie sie sagt – mal näher, mal auf Abstand. Doch auch die Angst hat ihre Funktion: Schutz.
Cornelias Botschaft lautet: Alle Gefühle dürfen da sein. Die Frage ist nur: Dienen sie dir oder führen sie dich?
Alltagsrituale für mehr emotionale Verbundenheit
Zwei besondere Empfehlungen gibt Cornelia zum Schluss:
- Buch: Die vier Versprechen von Don Miguel Ruiz
→ Besonders die Erlaubnis, jeden Tag nur dein Bestes zu geben, findet sie tief heilsam. - Meditation: Die Erde ist mein Zeuge von Jack Kornfield
→ Eine geführte Reise zur Verwurzelung, Erdung und Loslassen über den Körper
Dazu hat sie selbst eine 6-minütige Entspannungs-Audio für den Alltag entwickelt – ideal für die Büropause oder zwischen zwei Terminen.
🎁 Du möchtest den „Relax Shorty“ hören?
Dann lade ihn dir hier runter:
https://cllc-berlin.de/6-minuten-relax-shorty/
Fazit: Emotionen als Verbündete
Emotionen sind nicht das Problem. Der Umgang mit ihnen ist entscheidend. Wenn du lernst, Emotionen zu spüren, zu verstehen und zu regulieren, werden sie zu deinen Verbündeten – in Beziehungen, im Alltag, im Beruf. Und genau dafür steht Cornelia mit ihrer Arbeit.
Vielleicht liegt auch für dich die Freiheit nicht darin, „nichts mehr zu fühlen“, sondern alles fühlen zu dürfen – ohne davon überwältigt zu werden.
🎧 Du möchtest das Gespräch lieber hören?
Hier geht’s zur Podcast-Episode „Seelenwege mit Jenny“:
👉 https://www.buzzsprout.com/2069324/episodes/17155226
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Dann bewirb dich für ein Interview im Podcast Seelenwege:
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