Warum manche Menschen nicht zufällig in dein Leben treten
Was glaubst du – woher kommst du? Und wohin gehst du, wenn dein Körper eines Tages nicht mehr ist?
Ob du an das Universum glaubst, an Gott, an Allah oder an das Quantenfeld – am Ende tragen all diese Begriffe dieselbe Essenz. Und was immer du glaubst, ist wahr für dich.
Ich selbst glaube, dass wir Seelen sind, die eine menschliche Erfahrung machen. Und dass wir hier sind, um aufzuwachen – um uns daran zu erinnern, wer wir wirklich sind. Manche nennen das „Awakening“. Eine Perspektive, die mir dabei besonders geholfen hat, ist die der Seelenverträge.
Der Lebenszug – und wer mitfährt
Vielleicht kennst du die schöne Metapher vom Lebenszug: Menschen steigen ein, andere aus. Manche begleiten dich nur kurz, andere bleiben für lange Zeit. Und wie in einem echten Zug essen, reden, schlafen oder streiten sie, manche hinterlassen Chaos, andere Frieden. Und manchmal muss sogar der Schaffner jemanden hinausbegleiten, der kein Ticket hat.
So ist auch das Leben. Wir glauben oft, dass Familie automatisch die engsten Verbindungen bedeutet. Doch was, wenn wir alle unsere Mitreisenden selbst ausgesucht haben – bewusst, vor unserer Geburt?
Eine sehr persönliche Erfahrung
Ich möchte dir etwas erzählen. Als ich sechs Jahre alt war, habe ich eine traumatische Erfahrung gemacht – die schlimmste Form von Grenzüberschreitung, die ein Kind erleben kann. Ich wurde von mehreren Menschen vergewaltigt.
Ich teile das nicht, um zu schockieren. Sondern um zu zeigen, wie tief das Konzept von Seelenverträgen gehen kann – und wie radikal es uns Heilung und Verantwortung zurückgeben kann. Kann ich also sagen: Ich habe mir das ausgesucht? Einen Vertrag mit der Seele des Täters gemacht, damit ich durch genau diesen Schmerz wachsen kann?
Es ist ein schwerer Gedanke. Aber er schenkt mir Sinn. Ich erinnere mich an meinen Beitrag im Bewussten Advent vor ein paar Jahren, in dem ich meine Geschichte teilte und sagte: Ich sehe es heute als Geschenk. Nicht das Geschehene – aber das, was daraus entstanden ist. Ich bin ein wundervoller Mensch geworden. Und das auch genau deswegen.
Damals schrieb mir eine Psychotherapeutin wütende E-Mails – „im Namen der Opfer“. Doch was würde es mit mir machen, wenn ich mich für den Rest meines Lebens als Opfer sähe? Würde ich dann nicht all meine Macht abgeben?
Seelenverträge – eine Einladung zur Erinnerung
Ein Seelenvertrag ist eine energetische Absprache, die wir vor unserer Geburt treffen – mit anderen Seelen. Es ist, als würden wir ein Drehbuch schreiben und die Rollen besetzen. Wer wird meine Mutter? Wer mein Kind? Mein größter Lehrer? Mein größter Schmerz?
Ich stelle mir manchmal vor, wie es damals aussah – wie bei einem Casting. Und ja, vielleicht haben sich Seelen sogar um die Rolle des „Bösen“ beworben. Mit meiner Geschichte darf ich das so sehen. Und ich darf es so sagen.
Die drei Arten von Seelenverträgen
Es gibt verschiedene Arten von Seelenverträgen:
- Primäre Verträge: Eltern, Kinder, Partner – aber auch Gegenspieler und Erzfeinde. Menschen, die sehr nah an uns herankommen und unser Leben dauerhaft prägen.
- Sekundäre Verträge: Lehrerinnen, Mentorinnen, Freundinnen. Menschen, die für eine bestimmte Zeit sehr präsent sind und eine große Wirkung haben. Ich denke hier an meine Lateinlehrerin, Frau Gretsch. Ich war schlecht in Latein – aber gut in der römischen Sagen. Sie gab mir den Glauben zurück, dass es für alles einen Weg gibt, wenn man ihn sucht.
- Tertiäre Verträge: Kurze Begegnungen mit großer Wirkung. Eine potentielle Kundin etwa, die mich mit ihrer unterdrückten Wut konfrontierte und mir – ohne es zu wissen – half, meiner Intuition zu vertrauen. Wir hatten nur dieses eine Gespräch. Aber ich werde sie nie vergessen.
Wachsen durch Reibung
Als Seelen wachsen wir nicht nur durch Liebe, sondern auch durch Reibung. Trennungen, Kündigungen, Verrat – all das sind mögliche Kapitel in einem Seelenvertrag. Ich habe einmal gehört, dass viele erfolgreiche Menschen nicht aus wohlhabenden Familien stammen, sondern aus Umständen, die sie gezwungen haben, für sich selbst loszugehen. Und das ergibt Sinn für mich.
Ich bin heute glücklich mit meinem Mann – und dankbar, dass ich so viele Erfahrungen in früheren Beziehungen gemacht habe. Unsere heutige Beziehung profitiert davon. Ja, die Erfahrungen waren schmerzhaft. Aber sie haben mich dahin geführt, wo ich heute bin – zu diesem wundervollen Mann.
Vielleicht ist Schmerz tatsächlich Teil unseres Seelenplans.
Und wenn du der „Böse“ bist?
Was aber, wenn wir selbst jemandem wehtun? Wenn wir lügen, verlassen, betrügen?
Ich habe das getan. Ich habe jemandem das Herz gebrochen. Nicht aus Bosheit – sondern aus Ehrlichkeit. Und heute weiß ich: Diese Person ist glücklicher als je zuvor. Auch ich war der Spiegel. Der Auslöser. Der Mensch, der jemand anderen wachgerüttelt hat.
Könnte es sein, dass wir auch Verträge schließen, um andere zu triggern? Dass es auch Liebe ist, wenn wir jemanden dazu bringen, sich selbst zu erkennen?
Warst du schon einmal der „Bösewicht“ in einer anderen Lebensgeschichte?
Woran erkennt man einen Seelenvertrag?
Es heißt, es gibt drei untrügliche Zeichen:
- Wiederkehrende Träume
- Tiefe emotionale Reaktionen
- Ein Gefühl von Erleichterung, wenn etwas abgeschlossen ist – auch wenn es weh tut.
Und was passiert, wenn wir Verträge nicht erfüllen? Wenn wir die Wahrheit nicht aussprechen oder in der Opferrolle verharren?
Dann holt uns das Leben zurück. Immer wieder. Die Lektion wiederholt sich. Bis wir sie verstanden haben. Unaufgelöste, gebundene Energie verläuft in einer Spirale, wie unser ganzes Leben. Menschen, Charaktere, Situationen wiederholen sich so lange, bis wir die Verträge erfüllt haben.
Eine kleine Übung zur energetischen Klärung
Wenn du möchtest, kannst du eine einfache Übung machen:
Zeichne auf ein Blatt zwei Körper – dich und die andere Person. Verbinde die beiden Figuren mit Linien für jede Verletzung, jedes Wort, jedes Gefühl, jede Spannung zwischen euch. Spüre hinein. Und frage dich:
- Was sollte ich durch diese Person lernen?
- Was habe ich ihr gegeben?
Dann sag:
Ich danke dir. Der Seelenvertrag ist erfüllt.
Schneide das Blatt in zwei Hälften.
Und beende es mit:
Danke, danke, danke. So sei es.
Dein Leben gehört dir
Du hast jederzeit die Macht, dir dein Leben zurückzuholen. Den Opferstatus abzulegen und neu zu beginnen. Auch wenn das, was passiert ist, schrecklich war. Die Perspektive der Seelenverträge hilft dir, dein Feld zu klären und dich wieder mit deiner Seele zu verbinden.
Und deine Seele wartet längst auf dich.
Ich mag dieses Konzept. Es hat mir geholfen, mein Leben in einem neuen Licht zu sehen.
Wie ist das bei dir? Glaubst du an Seelenverträge?
Wenn du das Gefühl hast, da gibt es noch etwas zu verstehen oder zu lösen – bleib gern mit mir verbunden. Ich teile regelmäßig Impulse und Räume, die dich zurück zu dir selbst führen.
Lass uns gemeinsam weitergehen – und uns erinnern, wer wir wirklich sind.
Liebe von Seele zu Seele,
deine Annie
Foto: Sandy Faulhaber, Alignment Summit 2025