Warum ich mir mit 50 den Namen meines Mannes tätowieren ließ
Ich war nie der Typ für Tattoos.
Ehrlich gesagt hatte ich sogar eine Art inneres Urteil darüber – vielleicht weil ich viele Jahre in der Luxus-Industrie gearbeitet habe, wo makellose Haut fast eine Voraussetzung ist. Tattoos? Das war für andere – nicht für mich. Und dann kam mein 50. Geburtstag. Und mit ihm etwas, das ich heute als ein tiefes spirituelles Ja bezeichne.
Ich ließ mir den Namen meines Mannes tätowieren. Groß. Über meinen linken Unterarm. In Art-Déco-Buchstaben:
Come, come, David, come, come.
Ein Tattoo aus Dankbarkeit, nicht aus Besitz
Viele fragen mich: Warum?
Die Antwort liegt nicht in einer romantischen Geste, sondern in einem tief empfundenen Dank. Denn dieser Mann war Teil meiner tiefsten Transformation. David ist Hypnotherapeut – und er war in den schwersten Momenten meines Lebens an meiner Seite. Nicht als Retter. Sondern als Spiegel. Als ich durch meine eigene dunkle Nacht der Seele ging, war er da. Ruhig. Klar. Haltend. Und als ich mich wieder an meine innere Wahrheit erinnerte, wuchs in mir das Bedürfnis, nicht etwas zu besitzen, sondern ein Kapitel meines Lebens zu ehren. Ein sichtbares Ja auf meiner Haut zu tragen.
Was Tattoos energetisch wirklich sind
Damals wusste ich noch nicht, was ich heute weiß: Tattoos sind energetische Portale.
Sie sind mehr als Tinte auf der Haut. Sie sind wie Siegel, magische Symbole. Und sie verbinden uns mit einer bestimmten Schwingung – mit einem Bild, einem Menschen, einer Erinnerung. Selbst wenn ein Tattoo verblasst oder entfernt wird, bleibt die energetische Prägung bestehen. Unser Feld erinnert sich. Bis zum letzten Atemzug.
Deshalb ist es so entscheidend, aus welcher Energie ein Tattoo entsteht.
Tattoos aus Schmerz – und was sie speichern
Viele Menschen lassen sich Tattoos stechen, wenn sie trauern, verletzt oder wütend sind. Doch alles, was in Schmerz entsteht, trägt diese Frequenz in sich – dauerhaft. Tattoos speichern nicht nur Bilder, sondern Emotionen. Wenn du also ein Tattoo in einem Moment des Verlusts oder der Einsamkeit gemacht hast, frag dich: Fühlt es sich heute wirklich neutral an? Oder schwingt da etwas mit, das dich vielleicht immer noch leise berührt?
Auch die Energie der Person, die das Tattoo sticht, fließt mit ein. Der Bewusstseinszustand des Tätowierenden – ob friedlich, erschöpft, wütend oder traurig – verbindet sich mit deinem Körperfeld. Ein Tattoo ist also nicht nur eine Verbindung zu einem Symbol, sondern auch zu dem Menschen, der es auf deine Haut bringt.
Mein erstes Tattoo als Übergangsritual
Mein erstes Tattoo war kein spontaner Impuls. Es war der Abschluss eines langen, inneren Prozesses.
Kurz vor meinem 50. Geburtstag hatte ich mein tiefstes Trauma integriert. Ich spürte ein neues Gefühl von Würde, von Frieden. Ich war nicht mehr dieselbe. Und plötzlich war da dieser Ruf: Ich möchte seinen Namen tragen. Nicht aus Romantik – sondern als Zeichen. Als Erinnerung.
Mein heutiger Mann David ist Hypnotherapeut und er war Teil meiner Heilung. Er hat mich nicht gerettet. Aber er war da. Als ich mich erinnerte, wer ich wirklich bin.
Und das Verrückteste daran? Ich habe David während des Lockdowns kennengelernt. Ich war in Deutschland, er in Kanada. Die Grenzen waren geschlossen. Zehn Monate lang konnten wir uns nicht persönlich treffen. Und trotzdem ließ ich mir seinen Namen stechen – bevor wir uns je live begegnet waren. Weil seine Energie Teil meiner Heilung war. Weil meine kleine Annie in Hypnosesitzungen immer wieder rief: „Come, come, David.“
Spirituelle Tattoos in anderen Kulturen
Heute lebe ich in Kanada. Und hier begegnet mir eine ganz andere Kultur rund um Tattoos.
Bei den First Nations – und in vielen anderen indigenen Traditionen – sind Tattoos heilige Zeichen. Sie stehen für Zugehörigkeit, für Ahnenverbindung, für Übergänge und Kraft. Wer sich hier ein Krafttier tätowiert, schließt einen energetischen Vertrag. Man lädt die Kraft eines Wesens ein – aber nicht nur zum Empfangen. Es ist ein Austausch. Du bekommst Stärke, aber du gibst auch etwas zurück.
Welches Tier würdest du wählen – und warum? Schreib es mir gern in die Kommentare.
Drei Fragen, bevor du dir ein Tattoo stechen lässt
Wenn du selbst über ein Tattoo nachdenkst, dann möchte ich dir drei Fragen mitgeben, die dir Klarheit schenken können:
1. Was willst du wirklich in dein Leben einladen?
Stärke? Erinnerung? Liebe? Wähle lieber ein Symbol statt eines Wortes. Denn Worte wie „Love“ oder „Hope“ verbinden sich beim Stechen oft mit Schmerz – und dein Körper speichert diesen Moment. So entsteht unbewusst: Liebe = Schmerz. Ist das die Frequenz, die du wirklich tragen willst?
2. Wer sticht das Tattoo – und in welcher Energie?
Fühl genau hin. Gibt dir die Person Vertrauen? Ruhe? Klarheit? Denn ihre Energie fließt mit in dein Feld. Vereinbare ein Vorgespräch, spür in die Chemie zwischen euch. Und sei ehrlich mit dir selbst.
3. Ist das Symbol wirklich deins?
Mach den Test: Drucke dein Wunschmotiv auf Transferpapier. Trag es 7–10 Tage als temporäres Tattoo. Beobachte deine Gedanken, Emotionen, Träume. Was fühlt sich leicht und klar an? Was irritiert dich? Dein Körper weiß die Antwort.
Und was ist mit Namen?
Viele spirituelle Lehrer:innen warnen vor Namens-Tattoos. Ein Name ist konkret. Er öffnet einen Energiekanal zwischen dir und der anderen Person – dauerhaft. Selbst wenn ihr nicht mehr in Kontakt seid, hat die andere Person Zugriff auf deine Energie.
Und doch habe ich es getan. Weil ich sicher war. Weil dieses Tattoo nicht aus Sehnsucht kam. Sondern aus Dankbarkeit.
Für mich ist es ein Anker. Ein Portal, das mich an meine eigene Heilung erinnert.
Fazit: Ein Tattoo ist nie nur ein Bild
Vielleicht hast du selbst schon ein Tattoo. Vielleicht planst du eins. Oder du denkst – wie ich früher: Tattoos? Ich? Niemals.
Was ich dir mitgeben möchte, ist kein Urteil. Sondern ein Bewusstsein.
Ein Tattoo kann ein Akt der Erinnerung sein. Ein Übergangsritual. Ein Ja zu deiner eigenen Geschichte.
Aber es ist nie nur ein Bild. Es ist ein Portal. Ein Bekenntnis. Eine Einladung an das Leben.
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